Protokolldateien, die Laufzeitinformationen enthalten, sind ein wichtiges Hilfsmittel für die Ursachenanalyse nach einem Wiederherstellungsfehler. Es kann sich jedoch um umfangreiche Dateien mit unstrukturierten Informationen handeln, die eine manuelle Filterung erfordern, um bestimmte Einträge zu finden, und natürlich Kenntnisse, um festzustellen, welche gemeldeten Ereignisse für die Fehlerbehebung von Bedeutung sind.

Cristie Software implementiert die neuesten rechnereffizienten Algorithmen für das Parsing von Protokollen, um rohe Protokollnachrichten in strukturierte Protokollnachrichten umzuwandeln, die dann mit den Ausgaben eines "bekannt guten" Wiederherstellungszeitraums verglichen werden können, um die VA in der Erkennung und Kategorisierung von Anomalien zu trainieren.

Der Wiederherstellungsprozess und die Erkennung von Anomalien laufen in mehreren Phasen ab. Der erste Schritt ist die Erstellung einer virtuellen Umgebung, in der das System wiederhergestellt werden soll. Die virtuelle Umgebung wird entsprechend einer gespeicherten Konfiguration erstellt, und das System wird von einem Backup oder von einer Replik in die virtuelle Umgebung wiederhergestellt. Anschließend wird versucht, das wiederhergestellte System in der virtuellen Umgebung zu starten, wobei Laufzeitprotokolle während des Systemstarts gesammelt werden.

Die VA analysiert dann die Protokolldateien der Wiederherstellungssimulation mithilfe von Regeln des maschinellen Lernens, die auf bekannt guten Wiederherstellungen basieren, um Anomalien zu erkennen. Anhand der Regeln des maschinellen Lernens, die aus den bekannten guten Laufzeitergebnissen abgeleitet werden, lernt die VA, welche Einträge in den Protokolldateien zu ignorieren sind, so dass nur fehlgeschlagene Vorgänge für die Analyse erfasst werden. Diese Trainingsdaten werden ständig aktualisiert und neu analysiert, um sicherzustellen, dass sich die Genauigkeit mit jeder neuen Software-Iteration verbessert.

In der nächsten Phase werden die gefundenen Laufzeitanomalien kategorisiert, um strukturierte Protokollgruppen zu erstellen, die übereinstimmende Protokollereignisse enthalten. Zu den Protokollgruppen können Fehler wie Konnektivität, Netzwerkkonfiguration, abhängige Systeme und Benutzerberechtigungen gehören. Bei einem System kann es sich beispielsweise um einen Webanwendungsserver handeln, der ohne einen Datenbankserver nicht korrekt funktioniert (d. h. der Webanwendungsserver ist ein vom Datenbankserver abhängiges System).

In der letzten Phase ermittelt die VA auf der Grundlage der Ergebnisse der Analyse der Protokolldateien, welche Änderungen an der gespeicherten Konfiguration des Wiederherstellungsprofils in der virtuellen Testumgebung erforderlich sind, und versucht, diese Änderungen automatisch vorzunehmen. Die Wiederherstellungssimulation wird dann wiederholt, und die resultierenden Laufzeitprotokolle werden erneut analysiert, um auf Anomalien zu prüfen. Dieser Zyklus wird so lange wiederholt, bis die Wiederherstellungssimulation in Übereinstimmung mit dem Domänenwissen, das durch die Basis-Laufzeitinformationen zur Verfügung gestellt wird, ohne Fehler verläuft. Stellt die VA fest, dass ein manuelles Eingreifen zur Behebung eines Wiederherstellungsfehlers erforderlich ist, so versuchen die ML-Algorithmen, dem Systemadministrator über das Fehleranalyse-Panel in der VA-Benutzeroberfläche so viele Hinweise wie möglich zu geben.